Lernen Sie Li Karlsén kenne: Schwedische Freitaucherin, Piratenjägerin und Freundin der Ozeane
Die Sensation der Freitaucher-Szene, Li Karlsén, taucht jetzt zwar in die Tiefen des Ozeans, aber ihr Blick ging früher einmal in die entgegengesetzte Richtung, nämlich gen Himmel. Während Umstände, die sich ihrer Kontrolle entzogen, sie auf dem Boden hielten, war und ist der Ehrgeiz und die Entschlossenheit der Schwedin himmelhoch – und daran wird sich nichts ändern.
Als Teenager träumte Li davon, Kampfjetpilotin bei den schwedischen Streitkräften zu werden. Aber nur zwei Wochen vor ihrer Abschlussprüfung war sie in einen schweren Autounfall verwickelt, indem sie ihre beste Freundin und auch ihre Fähigkeit zu gehen verlor. Während die Ärzte ihr sagten, dass sie Glück hatte, überhaupt noch am Leben zu sein, war Li fest entschlossen, sich nicht nur zu erholen, sondern auch körperlich so fit zu werden, dass sie sich ihrer Truppe für eine Mission in Afghanistan anschließen konnte. Mit 22 Jahren, nach sechs Monaten im Krankenhaus und drei Jahren Genesung, erhielt Li grünes Licht dafür, ins Ausland zu reisen.
Im Laufe von 15 Jahren erreichte sie in ihrer Karriere die Stufe des Hauptmanns im Hauptquartier der schwedischen Streitkräfte, absolvierte mehrere Missionen in Übersee und erwarb gleichzeitig zwei Bachelor-Abschlüsse.
Als sie die Verfolgung von Taliban-Aufständischen in Afghanistan gegen die Jagd auf Piraten im Golf von Aden austauschte, begann ihre Liebe zum Ozean. Während sie auf einem schwedischen Schlachtschiff stationiert war, war das unendliche Meer wochenlang ihre einzige Aussicht.
Das Interesse für das Freitauchen begann erst im Jahr 2017 bei einem Besuch ihres Bruders in Thailand. Anstatt am Strand zu faulenzen, wollte Li mehr unternehmen. Die Angst vor tiefem Wasser hielt sie davon ab, sich für das Gerätetauchen anzumelden. Ihre Angst ignorierend, nahm sie stattdessen an einem Freitauchkurs teil und stellte sich ihrer Furcht.
„Bei meinem ersten Tauchgang waren meine größten Barrieren mentaler Natur“, erinnert sich Li. „Als ich mein Ego am Strand zurückließ, entdeckte ich, dass Freitauchen das fantastischste Gefühl überhaupt war. Da wurde mir klar, dass dies der perfekte Sport für mich ist.“
Li stellte fest, dass all der Lärm und die Erwartungen, und alle Gedanken, die im Kopf rotierten, ebenfalls über dem Wasser blieben, wenn sie in die Wellen sprang und nach unten abtauchte. Beim Abtauchen in die Tiefe konnte Li den Lärm, die Erwartungen und das Gedankenkarussell auf der Wasseroberfläche zurücklassen. „Unter der Oberfläche zu sein, während ich allein den Atem anhielt, war das heilendste Gefühl, das ich seit Jahren verspürt hatte.“
Ihre neu entdeckte Leidenschaft führte sie zu einigen der malerischsten Tauchorte der Welt, darunter Gili Trawangan in Indonesien. Sie kam im Sommer 2018 an, kurz bevor ein Erdbeben der Stärke 6,9 die winzige Insel erschütterte. Die Infrastruktur war zerstört, Nahrung und Wasser waren knapp und die meisten Menschen flohen in Panik. Li und eine kleine Gruppe von Tauchern blieben, halfen den Verletzten und versuchten, die Lokalbevölkerung auf jede erdenkliche Weise zu unterstützen. Jedes Jahr, bis zur Pandemie, ist sie auf die Insel zurückgekehrt.
Es war auch in den warmen Gewässern rund um Bali, wo Li die Auswirkungen von Plastik mit eigenen Augen gesehen hat.
„Schildkröten denken oft, dass Plastiktüten Quallen sind“, erklärt Li. „Bei vielen Freizeittauchgängen musste ich Plastiktüten von Schildkröten entfernen, die im Begriff waren, sie zu fressen. Und nicht nur die Schildkröten – auch Fische, Mantarochen und sogar Haie können sich im Plastik verwickeln. Es ist so furchtbar, das zu sehen. Plastik tötet, das musste ich mit eigenen Augen ansehen.“
In dem Bemühen, die Umwelt zu schützen, lautet das Motto unter Tauchern, dass sie nichts als Luftblasen hinterlassen sollten.
„Freitaucher hinterlassen nicht einmal Blasen“, fügt Li mit einem Lächeln hinzu.
Ihre Liebe zum Ozean führte dazu, dass die Freitaucherin eine Bestandsaufnahme darüber machte, wie sich ihre Entscheidungen über Wasser auf die Welt um sie herum auswirkten. Sie wechselte zu einer pflanzlichen Ernährung und stieg kürzlich von traditionellem flüssigem Shampoo und Seife auf die plastikfreien festen Haarpflege- und Beautyprodukte von Beauty Disrupted um.
„Ich wollte etwas gegen die schockierenden 80 Milliarden Plastikshampoo- und Conditioner-Flaschen tun, die jedes Jahr weggeworfen werden“, erklärt Li. „Nur sehr wenige dieser Flaschen werden recycelt, und viele landen in unseren Ozeanen.“
Li gefiel der ganzheitliche Ansatz von Beauty Disrupted und die qualitativ hochwertigen Produkte. Das Unternehmen ist entschlossen, die besten Haarpflege- und Beautyprodukte herzustellen, ohne dabei Plastik oder aggressive Inhaltsstoffe zu verwenden. Es spendet außerdem 20 % des Firmengewinns an gemeinnützige Organisationen, die den Planeten schützen und den Klimawandel bekämpfen.
„Ich bin 4-5 Mal pro Woche im Wasser, daher waren meine Haare früher durch Chlor und Salzwasser sehr strapaziert“, erzählt Li. “Seit ich angefangen habe, die festen Shampoos von Beauty Disrupted zu verwenden, hat sich das geändert.“
Lis strenger Trainingsplan hat es ihr ermöglicht, schnell in der Welt des Freitauchens aufzusteigen. 2018 nahm sie an ihrem ersten Wettbewerb, der Sabang International Freediving Competition, in Indonesien teil. Sie gewann Gold in der Kategorie „Female Best CNF (constant weight no fins) Newcomer“ und erreichte eine Tiefe von 42 Metern. Inzwischen taucht Karlsén frei mit Flossen in Tiefen von 70 Metern, und horizontal legt sie unglaubliche 180 Meter zurück, ohne einen Atemzug zu nehmen.
Im Jahr 2019 eröffnete die Freitaucherin unter dem Namen Freedive Nordic ihre eigene Freitauchschule in Stockholm, wo sie Kurse und Workshops für Kinder und Erwachsene durchführt. An Land trägt sie als Sicherheitschefin einer der weltweit führenden Frauenrechtsorganisationen, Kvinna till Kvinna („Von Frau zu Frau“), dazu bei, Frauen in Krisengebieten zu beschützen.
Ob im oder außerhalb des Wassers – Karlsén ist eine Naturgewalt, die fest entschlossen ist, unseren wunderbaren Planeten und seine Bewohner zu schützen.
Karryn Miller stammt aus Auckland, Neuseeland, und „Zuhause“ bedeutet für sie auch Tokio, Hanoi, Mumbai, Seoul und Washington DC. Als PR-Beraterin für Hotels mit einer Leidenschaft für Reisen hat sie auch Texte in Dutzenden von Reisebüchern, Magazinen und Zeitungen auf der ganzen Welt veröffentlicht. Erst kürzlich war sie gemeinsam mit einem globalen Kollektiv von Müttern Co-Autorin des Buches „Mother Wild“ und rief eine Reihe von Wellness-Retreats ins Leben. Im Jahr 2021 zog Karryn mit ihrer Familie in die zweit-schneereichste Stadt der Welt, Sapporo, auf der Insel Hokkaido im Norden Japans.
Foto von Viggo Lundberg